Nach der stationären Rehabilitationsbehandlung ist es für Patienten außerordentlich wichtig, im häuslichen Umfeld weiter an krankheitsbedingten kognitiven Einschränkungen zu arbeiten.
Hierfür bieten sich computergestützte Trainingsverfahren an, die den Einzelnen anspornen, das vorhandene Rehabilitationspotential weiter auszuschöpfen.
Mit den Programmen von Martin Greyn Reha Software liegen für den Bereich der visuellen Wahrnehmungsleistungen Übungsmöglichkeiten vor, die insbesondere Patienten mit Explorationsstörungen, verlangsamten Augensuchbewegungen, visueller Vernachlässigung oder Einschränkungen des Gesichtsfeldes nutzen können.

Prof. Dr. med.

Karl-Heinz Mauritz
ehemaliger Ärztlicher Direktor Klinik Berlin
Rehabilitationsklinik für neurologische Erkrankungen

In jeder Sekunde unseres Lebens nehmen wir über unsere Sinne die Umwelt wahr. Wir filtern dabei Informationen heraus, die für unser Leben relevant sind.

Ist die Wahrnehmung jedoch gestört, resultieren daraus Probleme, die eine Reduktion der Lebensqualität mit sich bringen.
Die Programme von Martin Greyn Reha Software beinhalten verschiedene sich ständig verändernde Prüf- und Trainingseinheiten, die Ihnen dabei helfen sollen, sich auch nach einer Rehabilitation oder einem Klinikaufenthalt hinsichtlich Ihrer Wahrnehmungsdefizite fortlaufend zu verbessern. Die verschiedenen Programme sprechen insbesondere sämtliche Bereiche an, die bei einer Gesichtsfeldeinschränkung (Hemianopsie) oder einer sogenannten visuellen Vernachlässigung (Neglect) beeinträchtigt sind.

Sie sind ebenso einsetzbar bei weiteren neurologischen Defiziten, auch in der pädiatrischen wie der geriatrischen Rehabilitation.

 

Ziel dieser Programme ist es, durch wiederholte und vielfältige

Stimulation die Regeneration und Neubildung der Neuronen im

Gehirn zu fördern (Neurogenese).
Darüber hinaus werden die visuellen Suchbewegungen trainiert,

um obig beschriebene Leistungsstörungen kompensieren zu lernen.

Menschen, die an Wahrnehmungsstörungen oder –schäden leiden,

können durch den häufigen Gebrauch dieser Programme ihre

Wahrnehmung gezielt schulen und verbessern.

Auch bei einer allgemein verlangsamten visuellen Suche (Exploration),

einer im Tempo reduzierten Verarbeitung visueller Information,

sind entsprechende Trainings sinnvoll.

 

 

Kontraindikation - Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, dass durch

rhythmische Lichtimpulse bei entsprechend vorbelasteten Menschen

epileptische Anfälle ausgelöst werden können.
Epileptiker sollten daher diese Programme nicht benutzen.

 

 

Gesichtsfeldeinschränkung

 

Nach einer Hirnschädigung, etwa durch einen Schlaganfall, ein Hirntrauma oder einen Hirntumor, kann es zu Einschränkungen des Sehvermögens kommen. Liegt eine Läsion im Bereich der Sehbahnen oder der primären Sehrinde vor, resultiert daraus ein Gesichtsfeldausfall, der verschiedene Bereiche betreffen kann. Patienten, die von einer Hemianopsie betroffen sind, übersehen Personen oder Gegenstände, die sich im gestörten Gesichtsfeld befinden, haben Lesestörungen, können sich nicht mehr problemlos orientieren, können nicht mehr am Straßenverkehr teilnehmen, etc.
Durch aktive visuelle Exploration und Ausweitung der Funktionen der intakten Gesichtsfeldseite, sollen die Suchbewegungen der Augen vermehrt werden und die Defizite bestmöglich ausgeglichen werden.
Darüber hinaus verspricht man sich von vermehrter visueller Stimulation im defizitären Gesichtsfeldbereich eine Wiederherstellung verlorengegangener Funktionen.

 

 

Quadrantenanopsie:
Patient sieht Reize im linken oberen Gesichtsfeldbereich nicht

 

Homonyme Hemianopsie nach rechts:
Patient kann die gesamte rechte
Gesichtsfeldhälfte nicht wahrnehmen

Neglect

 

Neglect ist eine Vernachlässigung der kontralateral (also gegenseitig) zu einer Hirnläsion liegenden Raumhälfte bzw. Seite des Körpers. Patienten mit Neglect reagieren schlecht bis gar nicht auf Reize, die von links kommen, da beinahe alle Formen des Neglects aufgrund einer rechtshirnigen Störung entstehen. Diese Patienten finden links von ihnen positionierte Gegenstände nicht, sie verleugnen die Existenz ihrer linken Körperhälfte, zeichnen nur die rechte Hälfte von Gegenständen oder beginnen erst bei der zweiten Hälfte eines Wortes zu lesen.
Durch bewusste Hinlenkung der Aufmerksamkeit zur kontralateralen, meist also linken Raumhälfte, kann diese Vernachlässigung, zumindest teilweise, kompensiert werden.

 

 

Zeichnungen von Neglect-Patienten:

Vorlage Blume                                   Zeichnung

Zeichnung einer Uhr